Offener Brief: Die Gesundheitsversorgung in der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) in Suhl wird dem Menschenrecht auf Gesundheitsversorgung nicht gerecht!


Das MediNetz Jena hat einen offenen Brief geschrieben:

Die Gesundheitsversorgung in der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) in Suhl wird dem Menschenrecht auf Gesundheitsversorgung[1] nicht gerecht!

Das MediNetz Jena e.V. setzt sich für eine gute und gleiche Gesundheitsversorgung für alle Menschen ein. Daher treten wir seit mehreren Jahren regelmäßig mit Bewohner:innen der EAE Suhl in Kontakt und fahren fast monatlich vor die EAE in Suhl, um von den dort wohnenden Menschen zu erfahren, wie sie untergebracht sind und insbesondere, wie die medizinische Versorgung ist. Leider wurde uns jedes Mal von unzureichender medizinischer Versorgung berichtet. Wir waren nach jedem Besuch besorgt um die gesundheitliche Lage verschiedener Menschen.
Diese Zustände halten nun seit derart geraumer Zeit an, dass wir mit unseren Beobachtungen an die Öffentlichkeit treten möchten und damit unser bisheriges Vorgehen, das aus Kontaktaufnahme mit Verantwortlichen vor Ort und in der Politik bestand, erweitern. Wir halten es für wichtig, dass die prekäre gesundheitliche Lage der Menschen in dieser Erstaufnahmeeinrichtung öffentlich gemacht wird; insbesondere auch im Hinblick auf die anstehenden Landtagswahlen in Thüringen und damit einhergehenden Vorurteilen und irreführenden Narrativen die Gesundheitsversorgung geflüchteter Menschen betreffend. 

Der offene Brief wurde in der Zeitung „Perspektivwechsel Erstaufnahme – Für eine differenzierte Sicht auf ein komplexes Problem“ (einem Projekt von un-official Pictures e.V.) veröffentlicht.


[1] vgl.The Right to Health – Factsheet No. 31, UN & WHO

Hier ist der vollständige Brief zum Lesen und Download:

Bundeskongress der MediNetze und MediBüros

Vom 17.- 20.05.2024 findet der Bundeskongress der MediNetze und MediBüros in Jena statt. Es wird einfach paradiesisch!

Das Programm unter anderen mit:

Dem Medical Bus, einem Bericht über unsere Arbeit in den EAEs in Thüringen, die geplante Klinikreform und was sie konkret bedeutet, Rassismus im Gesundheitswesen, Sicher digitales Arbeiten für MediNetze, Rassifizierende Kategorien in den Lebenswissenschaften, Aktivistischem Burnout, How to AKST und noch viel mehr!

Wer gerne teilnehmen würde, kann sich noch unter dem Link anmelden:

*da der Bundeskongress ja schon bald stattfindet, schreibt uns bitte eine Mail (kontakt@medinetz-jena.de/ buko@medinetz-jena.de), nachdem ihr euch angemeldet habt! Vielen Dank*

https://cryptpad.fr/form/#/2/form/view/MokBXKLYaCPdf8AsLWIGQVrxaT9Px-nJARPtWhf3wB8/

Vortrag: Klassenkampf im Uterus

Im letzten Dezember hat die Journalistin, Erwachsenenbildnerin und Feministin Brigitte Theißl im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe „Grenzzustände“ einen Vortrag zum Thema „Schwangerschaftsabbruch und reproduktive Gerechtigkeit: Eine Frage der Klasse“ gehalten.

Menschen, die von Armut betroffen sind, werden klassistisch diskriminiert, das zeigt sich auch in den vielen klassistischen Grenzlinien, die im Gesundheitsbereich in unserer Gesellschaft verlaufen. In diesem Vortrag liegt Fokus darauf, warum der Zugang zu sicherem Schwangerschaftsabbruch oder die freie Entscheidung Kinder zu bekommen eine Frage der Klasse ist, außerdem wird Vortrag reproduktive Gerechtigkeit thematisiert.

Der Vortrag wurde aufgezeichnet und hier geht es zum Video auf YouTube!