Veranstaltungsreihe: Traumzustände

Nach unseren Veranstaltungsreihen Wutzustände, Mutzustände und Grenzzustände in den vergangenen Jahren, wollten wir mal ein bisschen utopischer denken. Wie kann es noch anders gehen? Was sind Lösungsansätze? Eine Reihe von verschiedenen Workshops und Veranstaltungen zwischen dem 17.05 und 20.05 sollen hier andere Ideen und mögliche Traumzustände aufzeigen.

Mehr zu einzelnen Vorträgen findet ihr unten. Wenn möglich, meldet euch bitte an: traumzustaende@medinetz-jena.de oder kontakt@medinetz-jena.de

Medizinischer Bedarf in der Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl

17.05.2024 um 19:45

Die tödlichste Fluchtroute der Welt: Zivile Seenotrettung auf dem Zentralen Mittelmeer

17.05.2024 um 19:45, bo* Osdrowski


Die tödlichste Fluchtroute der Welt führt über das Zentrale Mittelmeer. Seit Jahren versuchen verschiedene NGOs – von SEA WATCH bis SEA PUNKS – als sogenannte Zivile Seenotrettungsflotte das Sterben im Mittelmeer so weit wie möglich zu verhindern.


bo* Osdrowski ist seit November 2021 als Aktivistin in der Zivilen Seenotrettung tätig und arbeitet mit verschiedenen NGOs zusammen. Drei Mal war bo* bereits an Rettungseinsätzen auf dem Zentralen Mittelmeer beteiligt, ihr vierter Einsatz steht unmittelbar bevor. Mit diesem Vortrag informiert bo* über Zivile Seenotrettung im Zentralen Mittelmeer und gibt zugleich sehr persönliche Einblicke in die aktivistische Arbeit. bo* zeigt Möglichkeiten und Grenzen von SEA RESCUE auf und spricht über mögliche Formen des aktiven Mitmachens und des solidarischen Supports.

Trans*affirmative medizinische Begleitung – Bedarfe und Perspektiven

18.05.2024 um 10:45 (hybrid), Martin Viehweger

Subkulturen, marginalisierte Gruppen, Personenkreise außerhalb der heteronormativen Welt haben größere Hürden in der medizinischen Versorgung. Wertschätzende Aufnahme in der Praxis, ohne Vorurteile, mit Empathie sind dabei ebenso wenig zuverlässige Konstanten wie Adhärenz, Sprachbarrieren oder auch Beschaffungskriminalität immer wieder Probleme in der Begleitung hervorrufen. Zur Versorgung bedarf es einer intersektionalen, interdisziplinären Zusammenarbeit. Aber wie lässt sich diese im Praxisalltag integrieren und beleben?

In einem Impulsreferat werden spezifisch sowohl die medizinischen Bedürfnisse, die Sichtweise aus der Community als auch konkret die transaffirmativen Begleitungsmöglichkeiten (konservativ, chirurgisch, hormonell) betrachtet. Eine anschließende Diskussion mit der Frage: „wie erkennen wir Bedürfnisse und integrieren diese in die Alltagspraxis“, vertieft Gelerntes.

Dafür führt Martin Viehweger, Aktivist für sexuelle Gesundheit und Arzt durch die Veranstaltung für sowohl einsteigende, als auch erfahrene Interessierte.

Women in Exile: Frauen, Asyl und Solidarität: wie offen sind politischen Strukturen für geflüchtete Frauen?

18.05.2024, 15:00, Madeleine Mawamba

Rassismus in der Gesundheitsversorgung: die Konstruktion und zum Schweigen bringen der ‘Anderen‘

18.05.2024, 15:00, Tanja Gangarova

Rassismus in der Gesundheitsversorgung ist Bestandteil des Alltags. Das zeigt der aktuelle Bericht „Rassismus und seine Symptome“ des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors (NaDiRa). Dieser Beitrag nimmt die Studienerkenntnisse zum Anlass, mit Vertreter*innen aus Praxis und Zivilgesellschaft über Auswirkungen von Rassismus in diesem Bereich zu sprechen: auf den Zugang zum Versorgungssystem, auf die Qualität der Gesundheitsversorgung sowie auf die Gesundheit von betroffenen Personen und Gruppen. Dabei wird eine Plattform angeboten, gemeinsam über Möglichkeiten der antirassistischen Veränderung und notwendige politische und systemrelevante Maßnahmen im Feld nachzudenken.

Vorstellung / Besichtigung des MedicalBus – ein
ausleihbarer Rettungswagen für medizinische Erstversorgung

18.05.2024, 15:00, Medical Bus

Nach wie vor sind Millionen Menschen aus den unterschiedlichsten
Gründen auf der Flucht. Oft gibt es für sie gar keine oder nur eine
unzureichende medizinische und hygienische Versorgung. Körperliche und
psychische Beschwerden und Verletzungen bleiben somit oftmals
unbehandelt. Mit dem Projekt MedicalBus – Radical Aid against Borders
bieten wir eine ausleihbare Infrastruktur in Form eines umgenutzten
Rettungswagens an, mit der emanzipatorische und selbstorganisierte
Gruppen und Einzelpersonen direkt zu den Orten fahren können, an denen
eine (medizinische) (Erst-)Versorgung von people on the move und
homeless benötigt wird. Darüber hinaus stellen wir eine Infrastruktur
zum Kochen und für Internet und Charging für bis zu 200 Menschen zur
Verfügung. Der MedicalBus kann auch auf Camps oder für anderen
politische Veranstaltungen eingesetzt werden. Wir stellen euch die
Ausleih- und Einsatzmöglichkeiten vor, und besichtigen zusammen den
MedicalBus. Mehr über das Projekt erfahrt ihr außerdem hier: medicalbus.net

Health for all!- Globale und lokale Kämpfe für das Recht aus Gesundheit

19.05.2024, 10:30, Karen Spannenkrebs

Health for All!- Wie kann Gesundheit für Alle gelingen?
Während Krankheit und Tod zum menschlichen Leben dazu gehören, hängt
die Verwirklichung von Gesundheit fundamental von sozialen und
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab und ist für viele Menschen auf
der Welt unerreichbar.
Karen Spannenkrebs, ehemals medibüro Hamburg, heute Co-Vorsitzende des
Verein demokratischer Ärzt*innen gibt eine Input zu lokalen und
globalen Kämpfen rund um das Recht auf Gesundheit von Alma Ata über
das Peoples Health Movement bis zu Medibüros und Poliklinik Projekten.

Ethnizität, Race oder Migrationshintergrund? Humanklassifikationen in den Lebenswissenschaften

19.05.2024, 10:30, Isabelle Bartram

Das Wissen um „Race“ als soziales Konstrukt und Produkt von Rassismus ist inzwischen in medizinischen Fachzeitschriften angekommen. Trotzdem werden auch in Deutschland nicht nur sozial bedingte Gesundheitsunterschiede mithilfe von Kategorien wie „Race“, Migrationshintergrund, biogeografische Herkunft und Ethnizität erforscht. Auch vermeintlich biologische und genetische Ursachen für Unterschiede zwischen Menschengruppen werden untersucht. Die genannten Begriffe sind jedoch untrennbar mit ihren sozialen Ursprüngen verknüpft, so dass auch ihre Verwendung in den Lebenswissenschaften problematische gesellschaftliche Effekte haben kann. Zudem sind sie wissenschaftlich fragwürdig, denn unter den vermeintlich homogenen Kohorten verbergen sich oft äußerst heterogene Menschengruppen. Wie können gesundheitliche Effekte von Rassismus oder Migrationserfahrungen dennoch erforscht und darauf aufbauend in der medizinischen Praxis berücksichtigt werden?

Diversitätsmedizin

19.05.2024, 15:00, Alex Seltmann

Wer A(kivismus) sagt, muss auch B(urnout) sagen

20.05.2024, 10:30, Mowa und Lehne

Dieser Vortrag hat eine Teilnehmer:innen Begrenzung von 20 Personen! Wenn ihr teilnehmen wollt, schreibt doch gerne eine kurze Mail an kontakt@medinetz-jena.de oder traumzustaende@medinetz-jena.de.

Wer an den Verhältnissen in dieser Gesellschaft radikal etwas ändern will und sich in der aktivistischen Linken wiederfindet, landet bei ähnlichen Fragen. Wie gemeinsam politische Arbeit einrichten, um am Ende nicht völlig ausgebrannt aus einem politischen Kampf wieder in das Alltagsleben zu fallen und frustriert der politischen Arbeit den Rücken kehren? Wie lassen sich aktivistische Strukturen verstetigen und wie kriegen wir so hin, dass sie es aushalten, wenn Leute wegbrechen? Was ist mit Geld & Zeit und was haben diese beiden Größen damit zu tun, wen wir vor allem antreffen, wenn wir uns in der aktivistischen Linken bewegen?

All diese Fragen wollen wir mit euch bequatschen im Zuge unserer Workshops. Dabei wollen wir vor allem gemeinsam Erfahrungen austauschen und verschiedene Organisierungsformen gegeneinander diskutieren. Dabei lassen wir unsere eigene gewerkschaftliche und antifaschistische Arbeit einfließen und 1-2 Erkenntnisse, wie man um den Burnout drumkurvt.

Bundeskongress der MediNetze und MediBüros

Vom 17.- 20.05.2024 findet der Bundeskongress der MediNetze und MediBüros in Jena statt. Es wird einfach paradiesisch!

Das Programm unter anderen mit:

Dem Medical Bus, einem Bericht über unsere Arbeit in den EAEs in Thüringen, die geplante Klinikreform und was sie konkret bedeutet, Rassismus im Gesundheitswesen, Sicher digitales Arbeiten für MediNetze, Rassifizierende Kategorien in den Lebenswissenschaften, Aktivistischem Burnout, How to AKST und noch viel mehr!

Wer gerne teilnehmen würde, kann sich noch unter dem Link anmelden:

*da der Bundeskongress ja schon bald stattfindet, schreibt uns bitte eine Mail (kontakt@medinetz-jena.de/ buko@medinetz-jena.de), nachdem ihr euch angemeldet habt! Vielen Dank*

https://cryptpad.fr/form/#/2/form/view/MokBXKLYaCPdf8AsLWIGQVrxaT9Px-nJARPtWhf3wB8/

Vortrag: Klassenkampf im Uterus

Im letzten Dezember hat die Journalistin, Erwachsenenbildnerin und Feministin Brigitte Theißl im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe „Grenzzustände“ einen Vortrag zum Thema „Schwangerschaftsabbruch und reproduktive Gerechtigkeit: Eine Frage der Klasse“ gehalten.

Menschen, die von Armut betroffen sind, werden klassistisch diskriminiert, das zeigt sich auch in den vielen klassistischen Grenzlinien, die im Gesundheitsbereich in unserer Gesellschaft verlaufen. In diesem Vortrag liegt Fokus darauf, warum der Zugang zu sicherem Schwangerschaftsabbruch oder die freie Entscheidung Kinder zu bekommen eine Frage der Klasse ist, außerdem wird Vortrag reproduktive Gerechtigkeit thematisiert.

Der Vortrag wurde aufgezeichnet und hier geht es zum Video auf YouTube!

Veranstaltungsreihe Grenzzustände [vorbei]

Das Medinetz Jena e.V. präsentiert diesen November und Dezember verschiedene Blicke auf Grenzzustände: Grenzen in und um Europa, aber auch Grenzüberschreitungen in der Gesundheitsversorgung. Dazu finden verschiedene Vorträge, Diskussionen und Workshops statt. Es gibt spannende Themen, also kommt gerne vorbei und lasst euch inspirieren. Der Eintritt ist frei, am Ein- und Ausgang steht eine Spendenbox für das Medinetz Jena e.V.

In november and december Medinetz Jena e.V. will present different views on border states: borders in and around Europe, but also border states in health care. We are organising different events such as discussions, presentations and workshops concerning various topics associated with borders.

Ärzt*innen ohne Grenzen (Erfahrungsbericht) (VORBEI)

16.11.2022 18.30 im Hörsaal 024 im Uni-Hauptgebäude Fürstengraben 1

Eine Ärztin wird von ihrer Arbeit bei “Ärzte ohne Grenzen” berichten. Dabei geht es um die medizinische Versorgung von Menschen in Krisengebieten und die Grenzen und Herausforderungen, die sich dabei ergeben. Die Teilnehmer*innen werden dadurch für die medizinischen Probleme und Versorgungslage in Ländern des globalen Südens sensibilisiert.

Calaiseine vergessene Grenze in Europa (Vortrag) (VORBEI)

21.11.2022 18.30 im Hörsaal 024 im Uni-Hauptgebäude Fürstengraben 1

In der nordfranzösischen Stadt Calais kommen jedes Jahr tausende Geflüchtete an auf ihrem Weg nach England. Sie sind auf der Suche nach einem besseren Leben in England. Das ist allerdings sehr schwierig, denn es gibt keine legalen Fluchtwege von Frankreich nach England. Deshalb probieren die meisten den Ärmelkanal mit dem Boot zu überqueren. In Calais leben die Menschen draußen in Zelten und bekommen kaum staatliche Unterstützung. Viele NGOs helfen vor Ort, das Thema ist jedoch kaum in der medialen Aufmerksamkeit in Deutschland präsent. Der Vortrag wird von einer Freiwilligen gehalten, die regelmäßig in Calais arbeitet und soll die aktuelle Situation darstellen.

Abtreibung auf dem Schiff „Vessel“ (Filmvorführung und Diskussion) (VORBEI)

24.11.2022 18.30 im Hörsaal 024 im Uni-Hauptgebäude Fürstengraben 1

Der Film „Vessel“ verfolgt die Aktivist:innen von “Women on Waves”, welche seit Beginn der 2000er Jahre reproduktive Gesundheitsleistungen inkl. Abtreibungen auf einem Schiff anbieten. Dadurch befinden sie sich außerhalb der territorialen Gewässer von Staaten, in denen Abtreibungen illegalisiert wurden. Anhand dieser Grenzgänger:innen wollen wir im Anschluss zur Filmvorführung eine Diskussion zur aktuellen Debatte um reproduktive Rechte führen.

Der Film (Sprache: Englisch) hat eine Dauer von etwa 1,5h, danach folgt eine 15-minütige Pause und anschließend Zeit für Diskussion. Das Ende ist angestrebt 21:30, spätestens 22:00.

Alltägliche Diskriminierung in der Gesundheitsversorgung (Vortrag und Workshop)(VORBEI)

01.12.2022 18.30 Hörsaal 8 Carl-Zeiß-Straße 3 [Update 01.12.22: erster Teil (Vortrag) im Hörsaal 1!]

In Form eines Workshops wird die Thüringer Antidiskriminierungs-Beratungsstelle “EmpowerMensch” mit den Teilnehmer:innen verletzende Grenzüberschreitungen in unserem Gesundheitssystem diskutieren. Dies soll das Bewusstsein für alltägliche rassistische, sexistische, ableistische, queer-feindliche Diskriminierungen in diesem Bereich stärken und Handlungsmöglichkeiten gegen Grenzverletzungen aufzeigen.

Klassismus und Gesundheit (Workshop)(VORBEI)

02.12.2022 14.00 -18:00 im Seminarraum im Haus auf der Mauer

Die Teilnehmer:innenzahl ist auf 15 Leute begrenzt, wir bitten um Anmeldung unter kontakt (at) medinetz-jena.de

Im Workshop wird der Einfluss von Klassismus auf die Gesundheit von Menschen thematisiert. Die Sozialarbeiterin, Social-Justice-Trainerin und Kinderbuchautorin Tanja Abou bearbeitet mit den Teilnehmer:innen in vier Stunden Fragen, wie: Was ist Klassismus und welche Grenzen treibt er in unsere Gesellschaft? Wie wirken sich Vorurteile auch gesundheitlich gegen materiell arme Menschen aus?

LGBTIQ-sensible Versorgung und Unterstützung geflüchteter Menschen (Vortrag und Diskussion) (VORBEI)

07.12.2022 18:30 Hörsaal 6 Carl-Zeiß-Straße 3

Der Verein “refugio Thüringen” wird durch einen Kurzvortrag mit anschließender Diskussion die Teilnehmer:innen über Queer-Sein als Fluchtursache aufklären. Menschen, denen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität in ihrem Herkunftsland Menschenrechtsverletzungen und Diskriminierung widerfahren, haben in Deutschland ein Recht auf Asyl. Doch auch hier erfahren LGBTQIA+-Personen Diskriminierung, physische und psychische Gewalt. Für diese Mehrfachdiskriminierung sollen die Teilnehmenden sensibilisiert und über gendersensible medizinische, psychologische und rechtliche Versorgungsmöglichkeiten aufgeklärt werden.

Fight Fortress Europe. Bericht über den Support der polnischen Aktivisti* an der Grenze Belarus- EU (als Berichtende: Seebrücke Jena) (VORBEI)

08.12.2022 18.30 Hörsaal 8 Carl-Zeiß-Straße 3

(Achtung Namensänderung: auf manchen Flyern und Plakaten hieß die Veranstaltung „Polen – Belarus. Die Grenze zur Diktatur“)

Im Osteuropäischen Raum findet seit Jahren eine Fluchtbewegung in den Westen statt. Schon seit vor dem Ukrainekrieg fliehen zum Beispiel über die polnisch-weißrussischen Grenze Menschen in die EU. Ein großer Teil dieser Menschen wird über ehrenamtliche Strukturen (medizinisch) versorgt. Für einen Einblick in die Situation an der Grenze haben wir Menschen eingeladen, die vor Ort ehrenamtliche Hilfe geleistet haben und in Form eines Vortrags von ihren Erfahrungen berichten werden.

Klassenkampf im Uterus (Vortrag feat. Brigitte Theißl) (VORBEI)

13.12.2022 18.30 Hörsaal 4 Carl-Zeiß-Straße 3

Diese Veranstaltung wird voraussichtlich aufgezeichnet.

Menschen, die von Armut betroffen sind, werden klassistisch diskriminiert, das zeigt sich auch in den vielen klassistischen Grenzlinien, die im Gesundheitsbereich in unserer Gesellschaft verlaufen. In dieser letzten Veranstaltung soll der Fokus darauf liegen, warum der Zugang zu sicherem Schwangerschaftsabbruch oder die freie Entscheidung Kinder zu bekommen eine Frage der Klasse ist. In einem Vortrag wird reproduktive Gerechtigkeit thematisiert.

#FrauenBeimArzt (Vortrag) (VORBEI)

14.12.2022 18.00-21.00 Medinetz Büro Westbahnhofstraße 2

Unter dem Hashtag Frauen beim Arzt wurden auf Twitter Geschichten von Gewalt gegen Frauen beim Arzt veröffentlicht. Der Vortrag beschäftigt sich mit dieser Bewegung danach diskutieren wir über die Möglichkeiten es besser zu machen.

Die tödlichste Fluchtroute der Welt: Zivile Seenotrettung im zentralen Mittelmeer (Aktivistischer Bericht, Film, Vortrag, Fotos, Austausch) (VORBEI)

15.12.2022 18.30 Hörsaal 8 Carl-Zeiß-Straße 3

Nach wie vor riskieren täglich Menschen ihr Leben, um über das Mittelmeer aus ihrer Heimat nach Europa zu fliehen. Das Meer stellt dabei eine lebensbedrohliche Grenze dar, an der die staatliche Seenotrettung in vielen Fällen versagt. Nichtstaatliche Rettungsorganisationen versuchen durch ihr Engagement vor Ort zu helfen. Eine Aktivistin von “Mission Lifeline” wird von ihrem Einsatz berichten, es wird ein Film gezeigt und im Anschluss findet eine Diskussion statt.

Die große Soliparty des MediNetz Jena!

Nach langer Pause veranstaltet das MediNetz Jena wieder eine Soliparty!
Wir feiern am 4. November 2022 im „Haus“ in Jena. Diese Party ist der Auftakt zu unserer Veranstaltungsreihe „Grenzzustände“ https://www.medinetz-jena.de/wordpress/2022/10/26/veranstaltungsreihe-grenzzustande-stay-tuned/

Bis dahin freuen wir uns sehr auf einen Abend mit musikalischen Highlights aus Jena und Umgebung (live-trash, techno/trance und happy hardcore). Alles für den großen Durst und kleinen Hunger wird es an zwei Bars geben. 

Spendenziel: eure Spenden werden unserer Fallarbeit zugute kommen. Das bedeutet, dass wir mit den gesammelten Spenden Menschen unterstützen können, die aus verschiedensten Gründen Diskriminierungen im deutschen Gesundheitssystem erfahren und/oder keinen (ausreichenden) Zugang zu einer Gesundheitsversorgung bekommen, wie z.B. geflüchtete Personen in der Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl, illegalisierte Personen oder Menschen ohne (ausreichende) Krankenversicherung.

Kommt vorbei und bringt eure Freund:innen mit!

Weitere Infos gibt es auch auf unserem Instagram-Account: https://www.instagram.com/medinetzjena/

No place for racism, sexism, homo-/ trans*-/ queer phobia or any kind of discrimination!

After a long break the MediNetz Jena hosts a Soliparty again!
We celebrate on November 4th, 2022 at the „Haus“ in Jena. This party is the prelude to our event series „Grenzzustände“.
Until then we are very much looking forward to an evening with musical highlights from Jena and the surrounding area (live-trash, techno/trance and happy hardcore). Drinks and snacks will be available at two bars.

Donation goal: your donations will benefit our casework. This means that we can use the donations collected to support people who, for various reasons, experience discrimination in the german health system and/or do not have (sufficient) access to health care, such as refugees in the „Erstaufnahmeeinrichtung“ in Suhl, illegalised persons or people without (sufficient) health insurance.

Come by and bring your friends!

No place for racism, sexism, homo-/ trans*/ queer phobia or any kind of discrimination!

More info is also available on our Instagram account: https://www.instagram.com/medinetzjena/

Medizinische Versorgung steht allen zu! Übermittlungspflicht jetzt einschränken! Petition und Kampagne: Start 06. Mai 09:00

Menschen, die ohne geregelten Aufenthaltsstatus in Deutschland leben, sind faktisch von der Gesundheitsversorgung ausgeschlossen. Formal haben sie zwar genau wie Asylsuchende einen Anspruch auf Behandlung akuter Erkrankungen. Aber sobald sie sich an das Sozialamt wenden, um den dafür erforderlichen Behandlungsschein zu erhalten, droht ihnen die Abschiebung. Denn das Sozialamt ist, wie andere staatliche Stellen auch, durch das Aufenthaltsgesetz dazu verpflichtet, Menschen ohne Papiere an die Ausländerbehörde zu melden. Aus Angst um ihre Existenz meiden die Betroffenen den Gang zum Arzt, auch bei lebensbedrohlichen Erkrankungen.

Die Übermittlungspflicht verstößt nicht nur gegen internationale Menschenrechte. Sie ist auch grundgesetzwidrig, denn jeder Mensch hat ein verfassungsmäßiges Recht auf Zugang zu medizinischer Grundversorgung – unabhängig von seinem Aufenthaltsstatus.

Die Gesellschaft für Freiheitsrechte und Ärzte der Welt starten heute am 06. Mai eine Kampagne zur Abschaffung der Übermittlungsfrist nach § 87 des Aufenthaltsgesetzes. Zahlreiche Organisationen unterstützen sie dabei, unter anderem das MediNetz Jena. Es werden Unterschriften für eine Petition an die Mitglieder des deutschen Bundestags gesammelt. Bitte unterschreiben und verbreiten!!

Die Petition zum Unterschreiben findet sich HIER.

Weitere Infos zur Kampagne unter https://gleichbehandeln.de/

Die Veröffentlichung der GFF und Ärzte der Welt ist HIER finden.

Kompass für kritische Medizin

Woher weiß ich, welches Wissen im Studium zu hinterfragen ist? An welchen Stellen des UKJ und der FSU sollten wir über die Geschichte der Medizin Bescheid wissen und wo sind die falschen Namen in Stein gemeißelt? Inwiefern spielt Rassismus, Sexismus und überhaupt der Zugang zum Gesundheitssystems in den einzelnen Fächer eine Rolle? Und was hat das alles mit dem Klimawandel zu tun?
Der Kompass für kritische Medizin richtet sich an Medizinstudierende im klinischen Abschnitt. Er soll motivieren über den Tellerrand zu schauen und stellt anhand der Fächer im jeweiligen Semester ein paar typische Themen der Kritischen Mediziner*innen vor.

KOMPASS FÜR KRITISCHE MEDIZIN – 6. SEMESTER

Der Kompass für kritische Medizin ist eine Initiative von drei AGs der Fachschaft Medizin in Jena. Mitgearbeitet haben: Jan, Rosa und Katharina von Health for Future Jena; Martin, Lea, Janka und Clara von IPPNW/KritMed Jena und Robert vom MediNetz Jena. Design von Lea – Linia-Design. Wenn euch die Themen ansprechen, interessieren, ärgern oder nerven, dann seid ihr bei uns herzlich willkommen.

Workshop: How to be an Ally 2

Bericht:

Am 17.4.2021 fand der zweite Teil des „How to be an Ally“-Workshop statt. Der Workshop richtete sich an weiße und damit privilegierte Menschen, die sich selbst rassismuskritisch hinterfragen möchten und daran arbeiten möchten, ein (besserer) Ally (eine:e Verbündete:r) für von Rassismus betroffene Menschen zu sein. Der Workshop wurde online durchgeführt und von den erfahrenen Anti-Rassismus-Trainer:innen Arpana Berndt und Marijana Bogojević geleitet.

Zu Beginn wurden einige Begrifflichkeiten thematisiert. Weiß (in diesem Sinne ein politischer und nicht auf die Hautfarbe bezogener Begriff) ist jemand, die:der nicht von Rassismus betroffen ist. Es gibt unterschiedliche Selbstbezeichnungen von/für Menschen, die von Rassismus betroffen sind, die dann auch allgemein genutzt werden können/sollten: PoC (People of Color), Black, Indigenous and People of Color), Schwarz (auch hier wieder ein politischer Begriff). Ein „Ally“ bzw. eine:r Verbündete:r ist jemand, die:der sich ständig mit dem eigenen (rassistischen) Verhalten auseinandersetzt und die eigenen Denkstrukturen hinterfragt. Dazu gehört auch, einzugreifen, wenn man Rassismus bemerkt. Eines der Workshop-Kernelemente war die Fokussierung auf die von Rassismus betroffenen Menschen. Eine rassismuskritische Handlung sollte so geschehen soll, dass die Bedürfnisse der von Rassismus betroffenen Menschen im Mittelpunkt stehen. Da man dies aber unmöglich als weißer Mensch wissen kann, muss man es absprechen. Des Weiteren wurde schnell klar, dass ein rassismusfreies Handeln und Denken unmöglich ist. Rassismus ist so tief in der Gesellschaft, sämtlichen Strukturen und auch uns Menschen verankert, dass es (noch) nicht möglich ist, sich ganz davon loszulösen.

Neben dem theoretischen Input wurden das eigene Verhalten beim Beobachten von rassistischem Verhalten anderer sowie Rassismus-reproduzierende-Situationen der Teilnehmer:innen in Kleingruppen besprochen, analysiert und anschließend in der Gemeinschaftsgruppe vorgestellt. Daraufhin gab es nochmals Feedback von den Trainer:innen und den restlichen Teilnehmenden. Das Feedback von den Teilnehmenden war sehr positiv.

Insgesamt dauerte der Workshop 4,5 Stunden. Wir fanden: die Zeit verging wie im Flug! Die Atmosphäre war offen und respektvoll, sodass man seine eigenen Unsicherheiten, Gedanken und auch Kritik am eigenen Verhalten gut äußern konnte, ohne Angst haben zu müssen, dafür verurteilt zu werden.

Auch die Rückmeldungen der Teilnehmenden fielen sehr positiv aus. Hier sind ein paar Beispiele:

„Mitgenommen habe ich mir, dass der unsichere Umgang mit Rassismus keinesfalls etwas Negatives ist, sondern gut, denn er dient der Reflexion und dem kritischen Auseinandersetzen mit dem eigenen Handlungsvorgehen in meiner Arbeit. Ebenso habe ich verinnerlicht, dass ich die Betroffenen für meine Reflexion mit einbeziehen darf und sollte, um so deren Bedürfnisse individuell berücksichtigen zu können. ….“

„Für mich war im Workshop wenig Neues, aber ich fand die Info sehr praktisch, dass es Beschwerdestellen gibt, wo man racial profiling und/oder rassistische Polizeiübergriffe unabhängig von den direkt Betroffenen melden kann. Das war ein super Tipp.“

„Der Workshop hat mir wieder ins Bewusstsein gerückt, die Auseinandersetzung mit Rassismus als einen kontinuierlichen und nie endenden Prozess zu betrachten, die Perspektive der Betroffene als oberste Priorität in den Mittelpunkt gerückt und so ermutigt, in zukünftigen konkreten Situationen hoffentlich handlungsfähig(er) sein zu können.“

„Ich habe viele Anregungen mitgenommen und angefangen intensiver zum Thema zu lesen. Trotz dessen, dass ich mich grundlegend bereits mit dem Thema beschäftigt hatte, hat das Seminar viele Themen angesprochen, die ich nicht so auf dem Schirm hatte und es erleichtert neues Material zum Nachlesen zu finden. Die Perspektiven der beiden Referent*innen waren sehr wertvoll und wertschätzend.“

„Es ist den Referierenden sehr gelungen, einen Raum zu schaffen, wo eigene rassistische Verhaltens- oder Denkmuster geäußert und reflektiert werden konnten. Anzuerkennen, dass wir alle so sozialisiert sind und es vor allem einen „Ally“ ausmacht, diesen Zustand nicht abzustreiten, war eine wichtige Perspektive. Es tat sehr gut, eine Sprache dafür zu finden. Die eigene Rolle hinten anzustellen und den Betroffenen Handlungsspielraum zu geben, war eine zentrale Botschaft. Es war nur schade, dass wir nach 4,5h aufhören mussten!“

„Im Alltag fällt es bei aller Reflektiertheit doch immer wieder schwer, sich die eigenen rassistischen Gedanken und Verhaltensweisen einzugestehen, radikal zuzugeben und mit anderen zu besprechen. In dem Workshop wurde eine Gesprächsebene eröffnet, in der auch ich mich getraut habe, meine eigenen Geschichten zu teilen, in denen ich rassistisch gehandelt habe – inklusive aller Scham, die dabei hochkam. Und diese Gesprächsräume halte ich für extrem wichtig in der antirassistischen Arbeit.“

Einladungstext:

Am 17.4.2021 von 16:00 bis ca. 20:30 Uhr findet der zweite Teil vom Workshop „How to be an Ally“ teil. Wir laden euch herzlich zur Teilnahme ein!

„How to be an Ally“ richtet sich an weiße* Menschen. Es werden Strategien und Handlungsmöglichkeiten zur Unterstützung von rassismusbetroffenen Menschen weiter vertieft. Es wird erarbeitet, wie weiße Menschen als Verbündete für Personen of Color in Deutschland handeln können. In einem offenen und diskriminierungskritischen Raum werden Unsicherheiten reflektiert, die weiße Menschen bei der Auseinandersetzung mit Rassismus erfahren.

Dieser Workshop ist ein Aufbau-Workshop. Am Anfang werden einige Aspekte aus dem Basisworkshop wiederholt und auf die Lebensrealitäten angewandt. Es ist grundsätzlich möglich, ohne Basisworkshop am 17.4. teilzunehmen. Dafür ist jedoch eine vorherige Auseinandersetzung mit Rassismus in Deutschland notwendig. Der Workshop eignet sich nicht als Einführung in die Problematik.

Der Workshop wird von Aparna Berndt und Marijana Bogojević geleitet. Aparna Berndt ist Autorin und Antirassismustrainering. Sie studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus und forscht zu fiktionalem Horror aus postmigrantischer Perspektive. Aparna ist Kolumnistin beim Missy Magazine. Außerdem ist sie Presse- und Communitymanagerin des Kinofilms „Futur Drei“ von Jünglinge.“ Marijana Bogojević beschäftig sich als Sozialwissenschaftlerin, politische Referentin und Aktivistin mit gesellschaftspolitischen Themen aus einer (post)-migrantischen Perspektive. In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung sind hierbei vor allem Menschenrechtsthemen, wie LGBTIQ*, Feminismus und Antirassismus von Relevanz.

„How to be an Ally 2“ findet online über Zoom statt. Weitere Informationen bekommt ihr von Jasper Steingrüber (jasper.steingrueber@medinetz-jena.de). Da wir nur eine begrenzte Teilnehmendenzahl haben, bitten wir um Anmeldung per E-Mail bei Jasper.

Bis dahin solidarische Grüße,

Euer MediNetz Jena

*weiß ist in diesem Sinne eine politische Bezeichnung für Menschen, die in Deutschland nicht von Rassismus betroffen und damit in einer privilegierten Position sind